Masken oder: Von den Schwierigkeiten
sich beschenken zu lassen
Jeder Mensch, der eine Maske aufsetzt, überschreitet
damit eigene Grenzen und wenn er die Maske annimmt, betritt er fremdes
Gebiet. In dem Raum zwischen den verlassenen Begrenzungen und dem
Maß der Maske liegen Freiheit und Spiel. Wenn wir die Maske
wahrhaftig gespielt haben, wirklich ein anderer waren und die Maske
dann absetzen, sind wir uns selbst und auch den Zuschauenden sehr
nahe gekommen.
Das grundsätzliche Paradox von Masken, das lebendige Gesicht
mit einer starren und begrenzten Form zu verhüllen, um damit
lebendige Figuren zu schaffen, ist gerade auch Reiz und Herausforderung.
Plötzlich grinst eine Maske, wird böse, ist erstaunt oder
wird sogar rot vor Scham. Hier löst sich die Starre der Maske
auf und wird zu einer großen lebendigen Kraft und einem Medium
für unmittelbare Begegnungen.
Mit einfachen Übungen kommen wir diesem Ziel näher. Drei
einfache Schritte werden geübt. Und wer noch glaubt, dass er
sich hinter einer Maske verstecken kann, wird eine Überraschung
erleben.
Das Seminar wird auch einen kleinen Einblick in
die Theaterarbeit mit Masken geben.
Michael Vogel hat in den letzten 20 Jahren eine eigenständige
Form des Theaterspiels mit Masken entwickelt und inszeniert. www.floez.net
Bitte mitbringen: Lockere Kleidung für das
Training und ein passendes Kostüm bzw. Kleidungsstücke
für eine „Figur“.
Michael Vogel
geboren 1962 in Naila, lebt in Berlin, Regisseur, Schauspieler,
Bühnen-bildner und Maskenbauer. Pantomime- und Schauspiel-Studium
an der Folkwang-Hochschule Essen. Graduierten Stipendium Regie,
Folkwang-Preisträger für Theater und Tanz. 1989–1991
Theater Stückwerk, seit 1992 Regie und Choreographie u.a. Schauspielhaus
Bochum, Wuppertaler Schauspiel , Deutsches Schauspielhaus Hamburg,
Theater Kohlenpott Herne, bremer- shakespeare- company. 1996/97
Lehrtätigkeit an der Universität Witten/Herdecke. 1998
Lehrtätigkeit an der FH Potsdam. Künstlerischer Leiter
der internationalen Theatergruppe Familie Flöz. Regisseur,
Mitautor, Bühnenbildner und Darsteller bei den Theaterproduktionen:
1996 Familie Flöz kommt Über Tage, 1998 Ristorante Immortale,
2000 TWO% happy hour, 2001 TWO% homo oeconomicus, 2004 Teatro Delusio,
2006 Infinita und Hotel Paradiso. 2005 Initiator und künstlerischer
Leiter des „Internationalen Volkstheaterfests Schön &
Gut“ in Berlin. 2004 Masken, Regie und Bühne zum Wintermärchen
nach W. Shakespeare und 2005 Konzept, Bühne und Regie beim
Circus Quantenschaum der bremer-shakespeare-company. Lehraufträge
an der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspiel „Ernst Busch“ für Maske und
szenischen Unterricht.
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