Seminar B Achtsamkeit
und Gewahrsein im psychotherapeutischen Prozess
(für Teilnehmer des Hauptfaches „integrative
Verhaltenstherapie“)
Achtsamkeit (Mindfullness) bedeutet in östlichen
Traditionen die Haltung von wacher, gegenwartsbezogener Offenheit.
Sie nimmt ohne Bewertung das an, was jetzt auftaucht (Wahrnehmung,
Empfindung, Gefühl, Gedanke, Erinnerung, Phantasie). Sie beobachtet
aktiv den Verlauf des augenblicklichen Geschehens. Stabilität
und Veränderung werden in ihren Wechselwirkungen erlebt und
respektiert. Achtsamkeit hilft die Fülle des gegenwärtigen
Seins zu erleben. Sie darf nicht als ausschließlich mentale
Konzentration missverstanden werden, sondern ist umfassendes, leibliches
Gewahrsein. Achtsamkeit ist auch ein wesentliches Anliegen jedweder
psychotherapeutischen Arbeit. Dies wird in den verschiedenen Methoden
durch Begriffe wie "frei flottierende Aufmerksamkeit",
"Wahrnehmungstraining", "Hier und jetzt", "Focussierung",
"Flowerleben", etc. betont. Sie betonen Wege zur Veränderung
von gewohnten und achtlosen Gedanken, Konzepten, Automatismen und
Projektionen. PsychotherapeutInnen fördern dadurch die Klarheit
des eigenen Befindens (Übertragung und Gegenübertragung).
Achtsamkeit hilft im therapeutischen Prozess die Heilungspotentiale
der PatientInnen bewusst anzuerkennen und zu nutzen. Im Workshop
werden mit Hilfe von Übungen aus den Traditionen von Zenmeditation,
Aikido, Sensory Awareness und Körpertherapien Wege der Achtsamkeit
erprobt. Die Erfahrungen werden entlang von westlichen Forschungsergebnissen
und östlichen Weisheitslehren reflektiert.
Helmut Milz, geboren 1949, Prof. Dr. med., Facharzt
für Psychosomatik, Psychotherapie und Allgemeinmedizin, Honorarprofessor
für Public Health / Gesundheitsförderung, Uni Bremen,
langjährige Erfahrungen mit Pionieren der Leib- und Körpertherapie
(G. Alexander, C. Selver, T. Hanna, B. Bainbridge-Cohen, E. Rossi,
et al.), Mitinitiator von Leib oder Leben
Gerhard Walter, geboren 1944, Meisterschüler
mehrerer japanischer Zen- und Aikido-Meister in Europa, lehrte bei
Graf Dürckheim in Todtmoos/Schwarzwald, gründete vor 30
Jahren in Berlin das Institut für Aikido-Zen, leibt seit 20
Jahren für mehrere Monate pro Jahr als Laienmönch im japanischen
Zen-Kloster Hosshinji, trainierte Aikido bei dem vor wenigen Jahren
verstorbenen Saigo Yamaguchi im Hombu Dojo, der Schule des Aikido-Begründers
M. Ueshiba, 7. Dan Aikido, autorisierter Zen-Lehrer.
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