„Theaterspiele“
Vom Spiel zur Szene und wieder zurück
Als Theaterregisseur verwende ich immer wieder Spiele,
um szenische Arbeit zu ermöglichen und zu bereichern. Der Fundus
dafür ist sehr reichhaltig. Ich würde gerne eine Reihe
dieser Spiele vorstellen und zeigen, wie sie im weiteren auch für
die szenische Arbeit nutzbar gemacht werden können. Die Spiele
zielen zumeist auf Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentration,
sie fördern Wahrnehmungsfähigkeit und Spontaneität,
und haben sich in der Theaterpraxis als sehr brauchbar erwiesen,
zumal sie meistens auch Spaß machen. Sie bieten die Möglichkeit,
unverkrampft und dynamisch einer Aufgabenstellung zu begegnen. Sie
machen Lust und geben uns Halt. Szenisch kann der Spielbegriff erweitert
werden, im Sinne von Status – Spielen, selbst erfundenen Spielen,
Spielen mit dem Publikum, oder der grundlegenden Frage: Welches
Spiel läuft hier?
Vorbereitend und begleitend werden einfache körperliche Entspannungsübungen
und Sensibilisierungen angeboten. Ziel ist es, ein Gefühl für
Spontaneität zu entwickeln, was nicht unbedingt Schlagfertigkeit
oder Komik betrifft, eher unsere Bereitschaft verlangt, sich auf
den Moment einzulassen und ihn mit einem Publikum zu teilen.
Helmut Köpping
geboren 1967 in Graz, Regisseur Theater im Bahnhof Graz, Staatstheater
Mainz;
Regie: zuletzt: „Zwischen Knochen und Raketen“ (Steirischer
herbst 2007),
„Nicht einmal Hundescheisse“ (Steirischer Herbst 2005),
"Kotsch" (Kinofilm, Kinostart Frühjahr 2006); Nestroypreis
für "LKH", eine Theaterserie in vier Teilen; Schauspieler
im Film „Das Vaterspiel“ (Ratz); Spezialgebiet: Ensemblearbeit,
Improvisation, Entwicklung von Stücken durch Gruppen.
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