Kleingruppen
|
Zen-Projekt für Therapeutinnen und
Therapeuten
Das vom Realen entfremdete
Bewusstsein ist Ausgangspunkt und Anlass der Geisteswissenschaften,
der Religionen wie der therapeutischen Arbeit. Das Berühren
des Realen gilt deshalb gemeinhin als Medizin für das, was
wir Bewusstsein oder Geist nennen. Das Begreifen des Verlustes aber
entscheidet darüber, ob wir auf der Suche nach dem Authentischen
ermüden oder ob wir uns in Gelassenheit üben können.
„Setz dich still hin und lass dich, das ist dein Allerbestes“
riet der christliche Mystiker, Meister Eckehart. Er lehrte nicht:
„Konzentriere dich auf dies oder das“. Das Reale ist
nicht verschwunden, es ist nicht in einen Abgrund gestürzt,
es ist da, jeden Augenblick. Aber wer es versucht zu berühren,
kreiert eben jene Kluft, die das Berühren versucht zu überwinden.
Zuständig für das Reale, für das Jetzt, ist das Wahrnehmen.
Ist es von Gedankeninhalten domestiziert, kreieren wir Leid und
jene grundlegende Täuschung, die immer zuerst eine Selbsttäuschung
darstellt.
Wer damit aufhören will sich selbst zu diskriminieren, muss
im Wahrnehmen zuhause sein. Das Zen-Projekt für Therapeutinnen
und Therapeuten vermittelt das fünftausend Jahre alte Wissen
davon, wie man aufhört, sich in die Welt der Gedankeninhalte
zu verstricken. Leben nimmt wahr und was wahrnimmt, lebt. Gelassenheit
beendet die Beunruhigung des Wahrnehmens. Ein Spiegel muss nicht
wackeln, um die Welt abzubilden. Stilles Wahrnehmen durchdringt
und offenbart das Ganze. Das ist ein Zustand vollkommenen Friedens.
„Wenn du alle Konflikte beseitigen willst, dann musst du dich
auf das Reale einlassen“ schreibt der Dalai Lama. Sich auf
das Reale einzulassen heißt, sich auf das Wahrnehmen einzulassen.
Wer glaubt einen Körper zu haben ist im Denken zuhause, nicht
aber im Wahrnehmen. Ihm entgehen zwei wesentliche Tatsachen: das
Denken findet innerhalb des Wahrnehmens statt und
alle Gedankeninhalte sind leer.
Bringen Sie lockere Kleidung, eine Wolldecke und – falls vorhanden
– ein Meditationskissen mit. Sollten Sie Fragen haben: info@aikido-zen.de
Gerhard Walter
geboren 1944, entschied sich zwanzigjährig für Aikido
und Zen. Er war viele Jahre lang Meisterschüler mehrerer japanischer
Aikido-Meister in Europa und lehrte bei Graf Dürckheim in Todtmoos/Schwarzwald.
Vor 35 Jahren baute er in Berlin das Institut für Aikido-Zen
auf und lebte all die Jahre für mehrere Monate pro Jahr als
Laienmönch in einem japanischen Zen-Kloster. Aikido trainierte
er in dieser Zeit bei dem vor wenigen Jahren verstorbenen Saigo
Yamaguchi im Hombu Dojo, der Schule des Aikido-Begründers Ueshiba.
Gerhard Walter ist Zen-Lehrer und besitzt den 7. Dan im Aikido
|