Kleingruppen
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Zen-Projekt
für Therapeutinnen und Therapeuten
71jährig eröffnete
mir mein letzter Aikido-Meister, er sei ohne Alter. Ich lachte und
antwortete: „Du auch?“ Ein Jahr später starb Yamaguchi
Sensei an Krebs. Ohne Alter zu sein, das klingt nach Leichtigkeit.
Viele aber empfinden sich als alt, manche schon in jungen Jahren.
Sie wissen von der Wandlung alles Physischen, die im sprachlichen
Denken als Kommen und Gehen und oft als Bedrohung verstanden wird.
Im Zen aber spricht man vom Ungeborenen Geist, in ihm zeigen sich
weder Anfang noch Ende. Es ist der Geist, der sich aus der Verstrickung
in die Mittel der Sprache befreit hat, der in diesem Augenblick
zuhause ist. Die Einheit von Wahrnehmen und Denken zeigt sich in
der Emanzipation von den Mitteln der Sprache. Dieser – auch
als Buddha-Geist bezeichnete – gegenwärtige Geist unterliegt
nicht der Wandlung, er erscheint ewig, jetzt. „Du liebst die
Sprache nicht“, kritisierte mich einst eine Freundin. „Ich
liebe das Leben“, war meine Antwort. Die Sprache gehört
zum Leben, tatsächlich aber geht es um die Balance von sinnlicher
Wirklichkeit und sprachlichem Denken. Ich schaue auf die Terrasse,
den weißen Sonnenschirm, den blütenbunten Park und die
vorbeifahrenden Boote. Gleichenberg 1994, Gleichenberg 2014, Gleichenberg
2050, Gedankeninhalte, Hier und Jetzt.
Fragen? info@aikido-zen.de
Bitte mitbringen: eine Wolldecke und ein Sitzkissen.
Gerhard Walter
geboren 1944, entschied sich zwanzigjährig für Aikido
und Zen. Er war viele Jahre lang Meisterschüler mehrerer japanischer
Aikido-Meister in Europa und lehrte bei Graf Dürckheim in Todtmoos/Schwarzwald.
Vor 35 Jahren baute er in Berlin das Institut für Aikido-Zen
auf und lebte all die Jahre für mehrere Monate pro Jahr als
Laienmönch in einem japanischen Zen-Kloster. Aikido trainierte
er in dieser Zeit bei dem vor wenigen Jahren verstorbenen Saigo
Yamaguchi im Hombu Dojo, der Schule des Aikido-Begründers Ueshiba.
Gerhard Walter ist Zen-Lehrer und besitzt den 7. Dan im Aikido
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