LEIB ODER LEBEN

LEIB ODER LEBEN
9. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie

BAD GLEICHENBERG, 27. April bis 2. Mai 2003

 

 

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Schwerkraft und Leichtsinn > Kleingruppen
Kleingruppen

Faszination Faszien –
eine Einführung in die Arbeit von Dr. Ida Rolf

„Jemand erlebt seinen unterlegenen Kampf mit der Schwerkraft als einen stechenden Schmerz im Rücken; ein anderer als die unschmeichelhafte Kontur seines Körpers; ein weiterer als ständige Müdigkeit und wieder ein anderer als eine unerbittlich bedrohliche Umwelt. Jene über 40 mögen es Alter nennen. Und doch weisen alle diese Signale auf ein einziges Problem hin, das so herausragend in unserer eigenen Struktur ist und den Strukturen von anderen, dass es ignoriert wurde: Sie sind aus dem Lot. Sie sind alle im Krieg mit der Schwerkraft.”
Ida P. Rolf

Inhalte:
– Grundkonzepte der Strukturellen Integration nach Ida Rolf
– Anatomie einiger relevanten Faszien-Verbindungen im Körper
– detaillierte Hilfen zum strukturellen Bodyreading und zur Ganganalyse
– praktische Bindegewebstechniken für die wichtigsten Körperbereiche
– spezielle Vorgehensweise und Techniken für chronische Nackenverspannungen, Rundrücken und Skoliosen.
– neuere Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Faszien und Nervensystem
– individuelles Coaching zur Wahrnehmungsschulung der Berührung
– Design von praktischen Hausaufgaben für den Klienten.

Wie keine andere Körpertherapie betont die von Dr. Ida Rolf begründete Methode der Strukturellen Integration (Rolfing) die überragende Bedeutung der Schwerkraft. Mittels tiefgreifender Bindegewebsmanipulation sowie einer damit verbundenen Wahrnehmungsschulung setzt sich diese Körpertherapie das Ziel den Körper systematisch „in’s Lot” zu bringen, so dass die Schwerkraft nicht mehr als niederziehende Last erlebt wird, sondern als aufrichtende Kraft, die uns dann zu innerer Aufrichtung, Balance und Leichtigkeit verhilft. Laut Ida Rolf spiegelt unser Bindegewebe (Faszien) als Organ der Form unser tägliches Verhältnis mit der Schwerkraft einerseits und der psychosozialen Umgebung andrerseits.

Die individuelle Arbeit des Rolfing nutzt die Plastizität der Faszien um charakteristische Haltungs- u. Bewegungsmuster nachhaltig zu verändern. Nicht zuletzt durch Einflüsse aus der Hakomi-Psychotherapie (Ron Kurtz), des Somatic Experiencing (Peter Levine), der viszeralen Osteopathie und der modernen Neurobiologie hat sich das heutige Rolfing gegenüber den Esalen-Jahren (der Sechziger- und Siebziger Jahre in Kalifornien) verfeinert, ohne damit jedoch an Wirksamkeit zu verlieren. Gleichzeitig sind sowohl die Grenzen als auch neue potentiellen Wirkungsbereiche dieser Methode klarer geworden.
Der Workshop soll und kann eine Ausbildung im Rolfing nicht ersetzten. Die Teilnahme kann jedoch dazu befähigen, ein tieferes Verständnis (und einen besseren Blick) für die Zusammenhänge zwischen Körperhaltung, Bewegung und Gewebeverspannungen zu bekommen sowie ein gutes Dutzend wirksamer Tiefengewebe-Techniken zu erlernen, die relativ einfach in andere körpertherapeutische Sitzungen integriert werden können.

Robert Schleip
Jahrgang 1954, Dipl.-Psych, Heilpraktiker, begann 1978 als damals erster deutscher Rolfer seine körpertherapeutische Praxis, die er bis heute beibehalten hat. Heute ist er Ausbildungsleiter am internationalen Rolf Institute in Boulder, Colorado, sowie Director of Academic Affairs der European Rolfing Association. Seit 1987 ist er zusätzlich lizenzierter Feldenkrais Pädagoge und unterrichtet als Gastlehrer in mehreren Feldenkrais- und anderen körpertherapeutischen Ausbildungen. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und Fachpublikationen und ist Gründer und Co-Direktor der Somatics Academy in München, die regelmäßig interdisziplinäre Vorträge von weltweit führenden Körper- und Psychotherapeuten anbietet. Sein besonderes Interesse gilt dem Wechselspiel zwischen Faszienspannung, autonomem Nervensystem, emotionaler Grundeinstellung und Körperhaltung, sowie der Faszination des „spürenden Sehens” bzw. der Erforschung und Vermittlung einer zugleich tiefgreifenden wie sensiblen Berührung. Seine Webseite www.somatics.de mit zahlreichen Fachartikeln ist bekannt als reichhaltige Informationsquelle für Körpertherapeuten unterschiedlicher Ausbildungen.

Robert SCHLEIP
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