LEIB ODER LEBEN

LEIB ODER LEBEN
9. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie

BAD GLEICHENBERG, 27. April bis 2. Mai 2003

 

 

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Schwerkraft und Leichtsinn > Kleingruppen
Kleingruppen

Zen-Projekt für Therapeuten
„Solange du einen Körper hast, solange leidest du”. (Bodhidharma)

Das normale Gehen wird von den Biomechanikern Heglund und Cavagna mit dem „vorwärts holpern eines Würfels” verglichen, bei dem sehr viel Energie im Boden versackt. Ein Karate Meister nannte deshalb nicht irgendeine eine Technik, sondern „richtiges Stehen”, „richtiges Gehen”, „richtiges Atmen” als Geheimnis des Karate, und der japanische Aikido Meister Morihei Ueshiba bezeichnete natürliche Bewegung als das Geheimnis der Effektivität in den Kampfkünsten. Richtiges Stehen ist schon eine großartige Angelegenheit, doch noch besser ist es, eins zu sein mit sich selbst und diesem Augenblick. Wer sich selbst realisiert, der ist jenseits von richtig und falsch, wo ist da noch die Gefahr, seinen Mittelpunkt zu verlieren? Jenseits von richtig und falsch ist der negative Zustand aufgehoben, der „positives Denken” nötig erscheinen lässt.
Wir müssen uns also nicht entspannen, sondern nur damit aufhören, uns zu verspannen. Es ist unsinnig, Sinnlichkeit anzustreben, wenn wir nicht damit aufhören, uns mit dem Unsinnlichen zu identifizieren, sonst bleibt unser Handeln wie Schwimmen gegen den Strom. Diese Widersprüchlichkeit ist jedoch weitgehend unsichtbar, weil sie normal ist. Dass wir uns aufrichten müssten, ist ein Märchen, von Menschen erfunden die glauben, Körper oder Leiber zu haben. Sie leiden unter der Schwerkraft, kennen die Leichtigkeit des Seins nicht, sind getrieben von der Zeit, weil sie – in Gedankeninhalte verstrickt – uneins sind mit sich selbst.
Ich lehre im Zen-Projekt keine Verteidigungstechniken, sondern „natürliche Bewegung”, keine Meditationstechniken, sondern wie die alten Mystiker, das Sich – Lassen. „Natürliche Bewegung” meint das Einssein des Menschen mit sich selbst, und Meister Eckeharts: „Setz dich still hin und lass dich, das ist dein Allerbestes” ist die adäquate Meditationsanweisung. Die Suche nach der verlorenen Zeit zeigt das Zen-Projekt auf, als Suche nach der Gegenwart.
– Weil Ganzheit kein Modetraum ist, sondern Wirklichkeit, handelt es sich im Zen-Projekt nicht um „Körperarbeit”.
– Im Zen-Projekt arbeitet man daran, die alltägliche Verstrickung in Gedankeninhalte, eine Verstrickung in Raum und Zeit,
aufzulösen, die jeder geistigen Erkrankung zugrunde liegt.
– Der Patient glaubt, am Festgehaltenen zu leiden, tatsächlich leidet er am Festhalten selbst.
– Im Zen-Projekt erlernen Sie die Atemschulung und die Kontemplation der Zen-Mönche, die Selbstmassage der Aikido-Meister, sowie in Form einer Basisübung, die Prinzipien der Verteidigungskunst Aikido. Überdies erwerben Sie das ganzheitliche Verständnis des Zen.
– Für die Arbeit mit Patienten lernen Sie die Technik der Einzelgespräche (Dokusan) der Zen-Schulung kennen.
– Sportlichkeit oder Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Bringen Sie bitte lockere Kleidung mit.

Gerhard WALTER
Jahrgang 1944, entschied sich zwanzigjährig für Aikido und Zen. Er war enger Schüler mehrerer japanischer Aikido Meister in Europa, u. a. war er Uchi Deshi (ein in der Schule des Lehrers lebender Meisterschüler) bei
M. Noro in Paris und lehrte bei Graf Dürckheim in Todtmoos / Schwarzwald. Vor 25 Jahren baute er in Berlin das Institut für Aikido-Zen auf und lebte all die Jahre für mehrere Monate pro Jahr als Laienmönch im Zen-Kloster Hosshinji. Aikido trainierte er in dieser Zeit bei dem vor wenigen Jahren verstorbenen Saigo Yamaguchi im Hombu Dojo, der Schule des Aikido-Begründers Ueshiba. Gerhard Walter hat den 7. Dan Aikido und ist autorisierter Zen-Lehrer.

Gerhard WALTER
Mehringdamm 57, D-10961 Berlin (Kreuzberg)
Tel. u. Fax: 0049-030 / 693 85 84
e-mail: g.walter-aikido-zen@t-online.de

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