LEIB ODER LEBEN

LEIB ODER LEBEN
9. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie

BAD GLEICHENBERG, 27. April bis 2. Mai 2003

 

 

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Schwerkraft und Leichtsinn > Kleingruppen
Kleingruppen

Gestalttherapie

Gestalttherapie sieht Leben als ein Geflecht unablässig wirksamer Prozesse von Kontakt und Rückzug, Begegnung mit der Umwelt und Heimkehr zu sich selbst. Vieles an den gesellschaftlichen und individuellen Pathologien beruht auf Störungen im je individuellen Rhythmus dieser Prozesse. Dieser Rhythmus regelt den Austausch zwischen unserem leib-seelischen Organismus und seinem jeweiligen natürlichen und sozialen Umfeld. Es geht dabei um aktive, von unseren Bedürfnissen und Interessen gesteuerte Kontaktprozesse, in denen emotionale Einschätzung, kognitive Orientierung und initiativereiche Umgestaltung des Vorgefundenen ihren jeweiligen Platz haben. Von diesen Ich-Funktionen ist heute besonders unsere emotionale Orientierung beschädigt und geschwächt. Das hat zur Folge, dass wir oft motivationsschwach und zugleich süchtig nach äußeren Stimuli sind. Gestalttherapie bemüht sich um eine Wiederbelebung der geschwächten Ich-Funktionen unseres Selbst, wobei der der Re-Sensibilisierung unseres emotionalen Erlebens- und Ausdrucksvermögens eine besondere Rolle zukommt. Dies geschieht
im direkten, authentischen Kontakt im Hier und Jetzt, im Dreieck zwischen Therapeut, Klient und Gruppe.
Ausgangspunkt, bleibende Basis und ständiger Hintergrund aller unserer Kontaktprozesse ist aber unser Körper mit seinen so oft übergangenen Bedürfnissen und Impulsen. Ihm gilt daher bei der Bearbeitung psychischer Probleme stets die besondere Aufmerksamkeit. Denn alle Störungen wirken im Hintergrund der Gestaltbildungsprozesse in der Berührung mit dem Umfeld als Hemmungen, die unsere Energie fesseln und schwer machen (depressive und zwanghafte Prozesse), oder umgekehrt uns mit ungeerdeter Energie rastlos über jede vertiefende Begegnung hinweg treiben lassen (hysterische und narzisstische Prozesse). Wer in diesem Workshop die heilende Kraft der Gestalttherapie erfahren möchte, braucht nichts mitzubringen als ein bisschen Neugier auf noch unbekannte Ecken des eigenen Selbst und die Bereitschaft, sich den kleineren oder größeren Hemmungen zu stellen, die den Fluss des eigenen Lebens immer wieder so beschwerlich oder unbefriedigend machen.

Hans Peter Dreitzel
Jahrgang 1935, ist emeritierter Professor für Soziologie und Gestalt-Psychotherapeut.
Er hat sich als Wissenschafter und Hochschullehrer vor allem mit Fragen der Sozialpathologie des Familien- und Gruppenlebens sowie mit der Umweltkatastrophe befasst. Daneben arbeitet er seit zwanzig Jahren als Psychotherapeut in freier Praxis und als Ausbilder an mehreren gestalttherapeutischen Ausbildungsinstituten. In den letzten Jahren hat er sich besonders um die Entwicklung einer gestalttherapeutischen Prozess-Diagnostik und um eine meditative Vertiefung der Gestaltarbeit bemüht.


Doris Dreitzel
Jahrgang 1936, Gestalttherapeutin und Supervisorin in freier Praxis. Lehrtherapie und Fortbildungen, freie Mitarbeiterin des Instituts für Gestalttherapie (lfG) Düsseldorf.
Besondere Interessen: Wahrnehmungs- und Sprechakte.

Doris und Prof. Dr. Hans Peter DREITZEL
(Horio) Volos, GR-37009 Trikeri
Tel.: 0030 (0)-4230 / 91 620
http://www.gw-gestalttherapie.de/personen/dreitzel.html

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