LEIB ODER LEBEN
12. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie, Körpertherapie
und Körperkunst
BAD GLEICHENBERG, 30.April bis 5.Mai 2006

 

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Kleingruppen
Kleine Schule des Genießens *+

Rasch wird Verhaltenstherapie mit Kontrolle, Konfrontation, Verhinderung von Vermeidung, ja mit Askese, bestenfalls mit einer strukturierten Verabreichung von Verstärkern in Verbindung gesetzt. Heiterkeit, Kreativität, Genuss oder gar Sinnlichkeit gehören nicht zu den spontanen Assoziationen. Diesem Vorurteil kann mit der Kleinen Schule des Genießens entgegengewirkt werden. Sie stellt einen ressourcenorientierten verhaltenstherapeutischen Behandlungsansatz dar, der in den vergangenen Jahren vielerorts Eingang in die ambulante und stationäre psychotherapeutische Versorgung gefunden hat und inzwischen auch als Buch vorliegt.

Allen Therapieschulen ist ein übergeordnetes Therapieziel gemeinsam: die Befähigung zu positivem Erleben und Handeln. Üblicherweise wird davon ausgegangen, dass uns entsprechende Fähigkeiten zur Verfügung stehen, wenn eine Krankheit erfolgreich behandelt wurde. Die Kleine Schule des Genießens geht einen anderen Weg: sie postuliert, dass die Eigenschaften „gesund“ und „krank“ nicht Extreme auf einem Kontinuum darstellen, sondern in einer komplexeren Beziehung zueinander stehen. Es muss deshalb möglich sein, unabhängig von der jeweiligen Symptomatik, angenehmes und genussvolles Empfinden zu fördern und dadurch die Pathologie positiv zu beeinflussen.

Bei der Kleinen Schule des Genießens handelt es sich um ein halbstandardisiertes, gruppentherapeutisches, evaluiertes Behandlungsangebot, das im Rahmen von zehn Sitzungen eine Sensibilisierung unserer fünf Sinne für positives Erleben und Handeln vermittelt.

Da es sich um ein symptomunspezifisches Vorgehen handelt, kann es bei verschiedenen Krankheitsbildern (Depressionen, Essstörungen, Zwangserkrankungen, Schmerzsyndromen, Tinnitus, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen, chronischen Schizophrenien etc.) Anwendung finden. Unabhängig davon stellt die Fähigkeit zu genießen eine grundlegende Kompetenz dar, das Leben zu meistern: eine Kompetenz, von der durchaus auch Therapeuten profitieren können.

In diesem Seminar wird im Rahmen von ausgewählten Übungen aus diesem Programm zur Schärfung der eigenen Sinne und zur Aktualisierung angenehmer Vorerfahrungen – orientiert an bestimmten Genussregeln - der spezifische Umgang mit genussfördernden Materialien dargestellt und in kurzen Übungen exemplarisch in Selbsterprobung verdeutlicht. Mit den anderen Seminarteilnehmern können ähnliche, aber auch unterschiedliche Erfahrungen ausgetauscht und weiterführende Anregungen aufgegriffen werden.

Eva Koppenhöfer-Lorenzen, Jahrgang 1948, ist Verhaltenstherapeutin, seit 1984 eigene Praxis, Lehrtherapeutin an verschiedenen staatlich anerkannten Ausbildungsinstituten für Verhaltenstherapie, Supervisorin, leitende Psychologin der Psychosomatischen Fachklinik Bad Dürkheim, Lehrbeauftragte an der Universität Mannheim, seit 2001 Dozentin für Verhaltenstherapie an verschiedenen Universitäten in China. Sie lebt mit Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Heidelberg..

Eva KOPPENHÖFER-LORENZEN
Baiertaler Straße 89, D-69168 Wiesloch
Tel.: 0049/6222 81 146
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