Nach-Sinn
Integration und Kontinuität sinnlicher Erfahrungen.
Heute liefert die Sinn-Industrie Instant-Sinn für
jede Lebens- und Gemütslage, und Sinnlichkeit ist gefriergetrocknet
zu Erotik-Surrogaten für jede Geschmacksrichtung. Uns bleibt
da nur die Entscheidung, welches der bunten Holo-Programme wir abrufen
wollen.
Sinnliche Erfahrung als einen ganz individuellen
Weg zu nutzen, der über das Nach-Sinnen diesen Erfahrungen
einen eigenen Sinn geben kann, ist eine fast verlernte Kunst. Nachsinn
soll hier als Integration sinnlicher Erfahrung verstanden werden:
Ohne sinnendes Denken verlässt auch die sinnliche Erfahrung
nicht die Stufe des Materialistischen, sie erlangt keine Kontinuität
und verlangt daher nach immer neuen Stimulanzien.
Den selbst gefundenen, eigenen Sinn in die sinnliche
Erfahrung hineintragen ist das Anliegen. In den eigenen Voraussetzungen
Halt finden, ohne festgehalten zu werden, sich frei sinnen - und
vielleicht ist er plötzlich wieder da, der den Dingen innewohnende
Zauber.
Ich arbeite mit Übungen aus der Schauspiel-
und Kampfkunst sowie der Talmi-Methode. Vorkenntnisse sind nicht
nötig.
Bitte mitbringen: Lockere Kleidung und eine
Decke/Matte.
Martin Gruber, Jahrgang 1957, Regisseur und
Choreograph. Inszenierung mehrerer Uraufführungen, u.a. in
München, Ulm, Peking (VR China), Internationales Festival Hue
und Hanoi (Vietnam). Arbeit mit Dieter Dorn und Robert Wilson. Als
Dozent für Bewegung und Rollengestaltung an der Bayerischen
Theaterakademie. Internationale Lehrtätigkeit.
5. Dan Aikido an der Schule des Gründers Ueshiba in Tokio,
Japan. Ausbildung in Funktionaler Integration bei Prof. Alon Talmi,
Israel. Ausbildung in Zen Bodytherapy bei Dub Leigh, USA, einem
langjährigen Schüler von Moshe Feldenkrais und Ida Rolf.
Unterricht in Grammatik der Füße bei Tadashi Suzuki,
Japan. Aufbau einer Produktionsstätte für Theater und
des Ausbildungsforums „Biracher Seminare“ in Birach
(Oberbayern).
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