LEIB ODER LEBEN

LEIB ODER LEBEN
8. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie

BAD GLEICHENBERG, 28. April bis 3. Mai 2002

 

 

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Stirb und Werde > Psydiplome
 

PSY-Diplome der Österreichischen Ärztekammer

Das Internationale Seminar für körperorientierte Psychotherapie Bad Gleichenberg stellt auch einen Baustein im Curriculum der sog. PSY-Diplom-Fortbildung der ÖÄK dar. ÄrztInnen, die in diesen Curricula bei der Ärztekammer für Steiermark eingeschrieben sind, haben die Möglichkeit, an einem der körperpsychotherapiebezogenen Seminare teilzunehmen und damit einen Teil ihrer (Gruppen-)Selbsterfahrung zu absolvieren und einen ausgewählten Teil der humanistischen Psychotherapietradition kennenzulernen. ÄrztInnen, die in anderen Bundesländern ihre PSY-Diplom-Fortbildung absolvieren, können sich die in Bad Gleichenberg erworbenen Fortbildungsteile entsprechend den Regeln der "Österr. Ges. f. Psychotherapeutische Medizin" anrechnen lassen. Die beiden folgenden Seminare stehen nur für ÄrztInnen der PSY-III-Diplomfortbildung (ÖÄK-Diplom für Psychotherapeutische Medizin) zur Wahl.

Emotionales Gewahrsein - Gestalttherapie

Gestalttherapie sieht Leben als ein Geflecht unablässig wirksamer Prozesse von Kontakt und Rückzug, Begegnung mit der Umwelt und Heimkehr zu sich selbst. Beides gehört zusammen wie Einatmen und Ausatmen, wie Leben und Sterben. Es sind dies kreisförmige, zyklische Prozesse, an deren Polen sich das Leben immer wieder mit dem Tod vertraut macht und aus ihm Kraft schöpft: auf der einen Seite beim Rückzug in den Schlaf, auf der anderen Seite im vorübergehenden Ich-Verlust bei den orgasmischen Höhepunkten von Kontakt und Austausch mit der jeweiligen Umwelt. Vieles an den gesellschaftlichen und individuellen Pathologien beruht auf Störungen und Unstimmigkeiten im je individuellen Rhythmus dieser Prozesse. Dieser Rhythmus regelt den Austausch zwischen unserem leib-seelischen Organismus und seinem jeweiligen natürlichen und sozialen Umfeld. Er ist ein aktiver, von unseren Bedürfnissen und Interessen gesteuerter Kontaktprozeß, in dem emotionale Orientierung, kognitive Einschätzung und initiativreiche Umgestaltung des Vorgefundenen ihren jeweiligen Platz haben. Von diesen Ich-Funktionen ist heute besonders unsere emotionale Orientierung beschädigt und geschwächt - mit der Folge, daß wir oft motivationsschwach und zugleich süchtig nach äußeren Stimuli sind. Gestalttherapie bemüht sich um eine Wiederbelebung der geschwächten Ich-Funktionen unseres Selbst, wobei der Re-Sensibilisierung unseres emotionalen Erlebens- und Ausdrucksvermögens eine besondere Rolle zukommt. Dies geschieht in direktem, authentischen Kontakt im Dreieck von Therapeut, Klient und Gruppe. Dabei geht es nicht um große Dramatisierungen, die nur ein hysterisches Überspringen bestimmter Kontaktfunktionen wären, als vielmehr um ein genaues Erfahren unserer emotionalen Sensibilität im Feinen. In diesem Workshop wird der Gestalt-Ansatz in der Psychotherapie und das gestalttherapeutische Kontaktprozeß-Modell vorgestellt - aber nicht im Seminar-Stil, sondern durch therapeutisch angeleitete Selbsterfahrung vermittelt. Dabei wird dem emotionalen Gewahrsein eine besondere Rolle zukommen. Bitte bequeme Kleidung, intellektuelle Neugier und vor allem die Lust, sich selbst noch besser kennenzulernen, mitbringen.

DREITZEL Hans Peter, Jg. 1935, ist emeritierter Professor für Soziologie und Gestalt-Psychotherapeut. Er hat sich als Wissenschafter und Hochschullehrer vor allem mit Fragen der Sozialpathologie des Familien und Gruppenlebens sowie mit der Umweltkatastrophe befaßt. Daneben arbeitet er seit zwanzig Jahren als Psychotherapeut in freier Praxis und als Ausbilder an mehreren gestalttherapeutischen Ausbildungsinstituten. In den letzten Jahren hat er sich besonders um die Entwicklung einer gestalttherapeutischen Prozeß-Diagnostik und um eine meditative Vertiefung der Gestaltarbeit bemüht.

DREITZEL Doris, Jg. 1936, Gestalttherapeutin und Supervisorin in freier Praxis. Lehrtherapie und Fortbildungen, freie Mitarbeiterin des Instituts für Gestalttherapie (lfG) Düsseldorf. Besondere Interessen: Wahrnehmungs- und Sprechakte.

Integrative Gestalttherapie Auferstehung

Manchmal stehen wir auf Stehen wir zur Auferstehung auf Mitten am Tage Mit unserm lebendigen Haar Mit unserer atmenden Haut. Nur das Gewohnte ist um uns. Keine Fata Morgana von Palmen Mit weidenden Löwen und sanften Wölfen. Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus. Und dennoch leicht Und dennoch unverwundbar Geordnet in geheimnisvolle Ordnung Vorweggenommen in ein Haus aus Licht. (Marie Luise Kaschnitz)

Integrative Gestalttherapie betrachtet den Menschen als "unteilbaren Ganzen". Körperliche, emotionale und gedankliche Prozesse werden nicht von einander losgelöst, sondern als zusammengehörig verstanden. Im Vordergrund der therapeutischen Arbeit stehen die gegenwärtigen Empfindungen und Wahrnehmungen. Während unseres Lebens werden wir immer wieder mit Ereignissen konfrontiert, die mit Abschied, Verlust und Trauer einhergehen. Wenn wir mit schmerzlichen und leidvollen Gefühlen nicht in Kontakt kommen wollen, können körperliche und/oder psychische Leidenszustände entstehen. Darüber hinaus nehmen wir uns auch die Möglichkeit, durch einen angemessenen Umgang mit solchen Gefühlen, Wachstum und Reife zu erlangen. In diesem Seminar wird mit gestalttherapeutischen Methoden gearbeitet, die hilfreich sind, Phasen der Veränderung, des Abschiednehmens und Trauerns besser bewältigen zu können und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Verschiedene gestalttherapeutische Grundprinzipien wie das erfahrungsbezogene Arbeiten im Hier und Jetzt, die dialogische Haltung, das Arbeiten am Phänomen werden vorgestellt. Der theoretische Diskurs ergibt sich aus der Arbeit mit den GruppenteilnehmerInnen. Bitte bequeme Kleidung mitbringen.

HOFFMANN-WIDHALM Herta, Jg. 1953, Dr. phil., Dipl. Soz. Arb., Integrative Gestalttherapeutin, Lehrbeauftragte für Einzelanalysen und Supervision in der Fachsektion für Integrative Gestalttherapie in Wien, Fortbildung in systemischer Familientherapie, Aufstellungsarbeit, Strukturaufstellungen und EMDR, langjährige Tätigkeit beim psychosozialen Dienst in Wien (Arbeit mit psychiatrischen PatientInnen und Drogenabhängigen), dzt. Schwerpunkt: Traumatherapie.

 

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