Kleingruppen
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Auf brüchigem Boden Land gewinnen
(Workshop)
Vom Müssen, Sollen, Wollen, Können und Dürfen bei
der Erfindung von Leib und Leben
Unsere biologische wie biografische Existenz
ist weniger ein Fakt von messbarer Objektivität, als vielmehr
ein komplexes Arbeitsergebnis mit „subjektiver Ausstrahlung”.
Dieser Werdeprozess des Lebens ist uns als biografischer Arbeitsauftrag
zur Entscheidung aufgegeben und erwartet andererseits, dass wir
Vorgegebenes akzeptieren. Erleiden und Entscheiden gehen Hand in
Hand. Der Mensch gestaltet sein Leben über das Müssen,
Sollen, Wollen, Können und Dürfen und jede dieser fünf
Dimensionen steht im Diskurs mit den anderen. Was wir müssen,
wollen wir nicht; was wir können, sollen wir nicht; was wir
dürfen, können und wollen wir vielleicht nicht! Leben
ist das Abenteuer, das nie endet, aber jeden Morgen neu beginnt.
Im Workshop geht es um die Methode der “biografischen Anamnese”,
um den Versuch, das eigene Leben verstehen zu lernen, um eine Art
“Selbst-Gespräch” im Dialog mit der eigenen Biografie,
die in ihren Gefühls-, Denk- und Beziehungslandschaften die
Ergebnisse bisheriger Lebensarbeit darstellt, von der Verborgenheit
des ungelebten Lebens erzählt und sich als eine Form der “Selbsthilfe”
der zunehmenden gesellschaftlichen und professionellen Enteignung
der subjektiven Lebenskompetenz entgegenstellt.
Bitte mitbringen: ein DIN A4 Schulheft, ein Lieblingsgedicht, ein
Foto aus Kindertagen und ein Foto, das man einer Bewerbung am liebsten
beilegen würde
Annelie Keil
geboren 1939, Studium der Politischen Wissenschaften, Soziologie
u. Pädagogik in Hamburg 1971 Berufung als Professorin an die
Universität Bremen, Arbeitsbereiche: Sozialarbeitswissenschaft,
Gesundheitswissenschaften, angewandte Biographie- und Lebensweltforschung.
Umfangreiche Vortragstätigkeit, Radio- und Fernsehsendungen
zum Bereich Gesundheit, Psychosomatik und Lebenskompetenzen
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